Durch IHN und mit IHM und in IHM

Die Doxologie - eine wahre Gebetsschule

„Durch IHN und mit IHM und in IHM ist DIR, GOTT, allmächtiger VATER, in der Einheit des Heiligen GEISTES alle Herrlichkeit und Ehre jetzt und in Ewigkeit. Amen.“

Der hl. Augustinus im KKK (Katechismus der Katholischen Kirche) sagt unter dem § 2616, dass das Beten Jesu drei Dimensionen hat: 1. Für uns als Priester; 2. In uns als unser Haupt und 3. Zu IHM als unserem GOTT.

Die Doxologie ist der Schluss des Eucharistischen Hochgebetes, der Höhepunkt des Kanons. Nur JESUS kann den großen Lobpreis an den VATER darbringen. Das „Durch IHN, mit IHM und in Ihm“ ist aber unsere innere Notwendigkeit.

 

1. Durch IHN: Röm 3,21-26 besonders 23-25:

Die Vergebung ist ausschließlich Gnade, „...durch die Erlösung in seinem Blut...“.Durch IHN allein sind wir erlöst - nicht durch unsere Mitwirkung. Der einzige Erlöser ist JESUS CHRISTUS. ER „allein“. Darum ist alles durch IHN geschehen. Jedes offizielle Gebet der Kirche schließt:„..durch CHRISTUS unseren Herrn.“. Durch IHN berühren wir GOTT den VATER! Keiner ist so verbunden mit GOTT-VATER und keiner ist so verbunden mit den Menschen. Das ist die Grundlage: ER ist unser Priester – Pontifex (Brückenschlager / Brückenbauer!), der einzige Priester – es gibt keinen andern, die anderen haben teil an IHM!

  • Durch IHN müssen wir leben und sterben
  • Durch IHN werden wir für GOTT ergriffen
  • Er ist der Priester, der zwischen GOTT und Menschen steht.

Betrachte dazu Hebräer 7,25-27:  - Durch IHN beten - ER tritt allezeit für uns ein - Christus ist ein Betender beim VATER für uns.

 

2. Mit IHM:  ER nimmt uns auf eine unsagbar wunderbare Weise an sich heran, neben sich. JESUS stellt uns neben sich, - wir gehören zu IHM. ER nimmt uns an, damit wir ein Chor der Anbetung werden dürfen.

Wir müssen beten lernen, wie Jesus beten gelernt hat - siehe KKK § 2599. – Bischof Romer erzählte von sich: Jeden Tag in der Woche nach meiner Erstkommunion als ich von der Heiligen Messe heim kam, nahm meine Mutter meine Hände und betete mir vor, wie ich GOTT für dieses große Geschenk der hl. Kommunion danken sollte. Ich sprach jedes Wort ihr nach. So habe ich durch sie und mit ihr beten gelernt. -

Es ist als ob ER in uns die Psalmen betet. Paulus sagt in Kol 1,24: „Ich ergänze an meinem Leib...“. ER nimmt uns an, dass wir mit IHM den Lobpreis darbringen.

1 Korinther 12,12-24: CHRISTUS - ER gehört zu dem Leib - das ist ein gewaltiges Wort! Durch die Taufe sind wir in den einzigen Leib aufgenommen.

Vers 18: Eingefügt in den Leib, nach Seiner Ansicht und wie es IHM entspricht.

Vers 24: Jeder einzelne ist ein Glied an IHM. Dem geringsten Glied muss mehr Ehre werden.

Kol 1,18:  ER gehört zum Leib, denn ER ist das Haupt des Leibes und der Leib ist die Kirche.

Mit IHM sollen wir eine Person werden – ein neues Ich. Nicht psychologisch! Eine neue Person im Geist werden und so beten! Ich darf mit IHM den VATER anbeten. Das muss uns zum Staunen, zu einer neuen Entdeckung werden. Denn das Geheimnis ist größer als das Bild! Das ist so groß, so schön, mit IHM zu beten.

 

3. In IHM: Es wird ein wahres „in Ihm“. Wenn JESUS betet, schwingt unsere arme Stimme mit.

Kol 1,18 / Galater 2,19-20: Wir sind in CHRISTUS verborgen. Der Glaube macht das Kreuz wieder gegenwärtig, denn nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir. Paulus stammelt über das, was CHRISTUS in Joh 15 spricht: „Bleibt in MIR, dann bleibe ICH in euch!“ Bleibt wie die Rebe, dann wächst reiche Frucht!

Das ist etwas so Großes: Ich kann im Herzen JESU „mit-stammeln“. Mein Beten muss ein „in JESUS zum VATER gehen“ sein. So dass der VATER – ich spreche jetzt menschlich – „getäuscht“ wird, ER fragt sich: „Spricht da JESUS oder die arme Seele? -  Es ist JESUS, der da betet!“ - Im Angesicht des VATERS ist es nicht einfach, nicht heilig werden zu wollen.

1 Joh 3,1-4: Die Welt erkennt uns nicht, weil sie IHN nicht erkennt. Das ist eine ganz neue Ausgangslage. Wir werden IHM ähnlich sein. Niemand - kein Mensch - kann JESUS sehen, wie ER ist, wenn der Mensch nicht ist, wie JESUS ist. Darum ist das Innerste des Christseins:  In-IHM-sein.

Es ist in diesem Gebet der Doxologie eine Steigerung: Das „Durch IHN“ weist in die Höhe. Das „Mit IHM“ ist ein Beten im Chor mit CHRISTUS zum VATER. Das „In IHM“ verändert unser eigenes Sein, weil wir in IHM sind, beten wir in IHM. So beten ist eine wahre Gebetsschule!

 

Von Bischof Dr. Karl Josef Romer am 11.10.2007